Verbandsliga 2023/24, Runde 5: Königsspringer bezwingen Spitzenreiter Schwerte mit 5:3

Es ist die letzte Runde dieser schrägen, weil arg verkürzten Saison. Es geht für beide Teams um nichts mehr – die Schwerter dürfen beim Kampf um den Aufstieg in die NRW-Klasse mitmischen und die Königsspringer müssen sich in der Relegation um den Verbleib in der Verbandsliga beweisen. Dennoch hat dieses Aufeinandertreffen stets seinen eigenen Charme und Charakter, weil sich die meisten Spieler schon seit Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten, bereits gut kennen und trotz aller Rivalität immer auch eine gute, angenehme Atmosphäre herrscht.

Die Gäste traten ohne ihre Nummer 1, Kai Tawakol an, bei den Hagenern mussten Stephan Schmitz und Ariane Kamrath ersetzt werden. Nominell war Schwerte deutlicher Favorit, doch es gab bereits nach einer halben Stunde den ersten Rückschlag: Klaus Naumann kam nicht rechtzeitig ins Spiellokal, verpasste die Karenzzeit und verlor so gegen Otto Steffes kampflos.

Nur wenig später beurteilten Georg Krug und Thomas Fleischhauer übereinstimmend ihre Partie als vollkommen ausgeglichen und einigten sich auf ein schnelles Remis.

Auch am Spitzenbrett (Holger Bubolz gegen Christian Vicktor) sowie an Tisch 4 (Uwe Liley gegen Stefan Vorschütz) wurden die Punkte geteilt, wenngleich nach deutlich längerem und interessanterem Verlauf.

Unser aus der Zweiten aufgerückte Ersatzmann Adrian Rewig sah sich dem neu zum Verein gestoßenen und noch DWZ-losen Emre Emil gegenüber. Die Stellung blieb lange im Gleichgewicht, doch dann unterliefen dem Schwerter folgenschwere Fehler, die Adrian zum Sieg ausnutzte.

Bei Bernd Nolte sah es eigentlich sehr gut aus. Er spielte mit Weiß angriffslustig und bedrängte den Königsflügel seines Rivalen Wolfgang Klug. Dessen Verteidigung erwies sich jedoch als stabil. Bernds Attacken wurden nicht nur abgewehrt, sondern wurden ihm gar zum Verhängnis. Sein weit vorgerückter König wurde von zwei Türmen auf den „Außenbahnen“, der g- und h-Linie, von hinten kommend mattgesetzt.

Die wohl spektakulärste Partie brachten Thomas Kebbekus und Stephan Zarges zustande. Die Entstehungsgeschichte kann der Berichterstatter leider nicht wiedergeben, doch als er nach Beendigung seiner eigenen Partie ans Brett kam, sah er eine ungewöhnliche Materialverteilung: Tom verfügte über eine Dame, Stephan konnte noch einen Turm und einen Läufer vorweisen. Beide hatten zudem noch 3 Bauern. Eine große Traube umringte den Tisch und jeder versuchte wohl innerlich, einen Gewinnweg für Weiß auszuknobeln (ein Gewinn für Stephan schien eher unwahrscheinlich). Nach einigen Versuchen, die Position noch zu verbessern, fand Tom schließlich keine überzeugende Zugfolge, man einigte sich auf Remis.

Nach einer abseitigen und somit eher schwachen Eröffnung befand sich Rolf in einer unbequemen Lage. Martín Dürwald opferte zwar einen Bauern, hatte dafür jedoch die größere Figurenaktivität. Außerdem bleib Rolfs König unrochiert in der Brettmitte. Durch einen taktischen „Trick“ konnte Martin den Bauern zurückgewinnen. Doch dann kippte die Stellung. Rolf fand gute Züge zur Verbesserung seiner Position, kam dann doch noch zur Rochade, „pflanzte“ seinen Springer zentral ein und gewann die Oberhand. Martin verpasste die Gelegenheit, Stellung und Material ausgeglichen zu halten, verlor innerhalb weniger Züge drei Bauern und letztlich die Partie.

Der Sieg in diesem Lokalkampf verhilft uns zwar, die „rote Laterne“ wieder an Herdringen zu übergeben, doch für die Relegation gegen die beiden Vertreter aus dem Süden ist er bedeutungslos. Am 10. März und 14. April werden wir gegen Bad Laasphe und Meinerzhagen spielen und haben dabei die Niederlage gegen den eigenen Ligakonkurrenten Herdringen im Gepäck. Vermutlich werden wir beide Mannschaftskämpfe gewinnen müssen, um in der Liga bleiben zu können. Die genaue Spielansetzung sowie weitere Modalitäten wurden noch nicht veröffentlicht. Sobald die Details bekannt sind, werden sie an dieser Stelle zu lesen sein.