Königsspringer schlagen Bezirksliga-Tabellenführer SV Hemer II knapp mit 3,5 zu 2,5

Am Samstag holte die 2. Mannschaft der Königsspringer in der Bezirksliga auswärts gegen den auf dem Papier stärkeren SV Hemer II überraschend einen Sieg.

Peter Knobloch, der im letzten Mannschaftskampf noch am längsten um einen Punkt kämpfte, war diesmal nach knapp zwei Stunden Spielzeit als Erster fertig. In seiner Partie gegen Lukas Jagodzinsky wurde zwischenzeitlich eine Stellung erzielt, in der beide Parteien neben beiden Türmen und weiteren Bauern, über je ein Paar verbundene Freibauern verfügten. Es versprach also ein scharfes Bauernrennen werden zu können. Beide Spieler griffen bereits nach der jeweiligen Dame für die Umwandlung. Die Stellung vereinfachte sich in der Folge allerdings zu einem Turmendspiel mit je einem Turm und zwei Bauern auf demselben Flügel. Es wurde somit ein Remis vereinbart.

In der Analyse hat der Vater von Lukas (Andreas) darauf hingewiesen, dass Peter im 33. Zug einen Zug übersehen habe, der forciert zum Gewinn geführt hätte. Die beiden Spieler haben dies im Eifer des Gefechts jedoch übersehen.

Nach ca. drei Stunden konnte Mustafa Alnajmi ebenfalls mit Schwarz den vollen Punkt gegen seinen fast 200 DWZ-Punkte stärkeren Gegner Artur Mai einstreichen.

Nachdem Mustafa lang rochiert hat, konnte sein Gegenüber weder kurz noch lang rochieren und musste seinen König im Zentrum seiner Grundreihe belassen. Mai versuchte Mustafas König durch das Vorpreschen des a-Bauern mit a4, gefolgt von a5, womit er gleichzeitig Mustafas Springer angriff, unter Druck zu setzen. Mustafa ignorierte diese Drohung und öffnete das Zentrum weiter, indem er seinen d-Bauern mit Angriff auf Mais Dame weiter vorschob. Dieser konnte zwar direkt geschlagen werden, allerdings schob Mustafa einfach seine Dame ein Feld vor und griff damit beide Türme seines Gegenübers an. Mustafa gewann somit die Qualität und übte mit seinen Schwerfiguren weiter Druck auf den noch immer im Zentrum befindlichen König aus. Als es Mustafa schließlich auch noch einen Turm auf Mais Grundreihe bringen konnte und dieser mit dem König die Flucht nach vorne ergreifen musste, wollte Mai sich das Matt in zwei nicht mehr zeigen lassen und resignierte.

Kurz nach Mustafa konnte auch Adrian Rewig mit Schwarz gegen den Hemeraner Marc Penris einen vollen Punkt einstreichen. Adrian kam gut aus der Eröffnung, während Penris seine Figuren nicht optimal entwickelte und diese sich gegenseitig im Weg standen. Adrian konnte dies ausnutzen und einen Bauern gewinnen. Er verfügte zudem über die bessere Bauernstruktur und das Läuferpaar. Nachdem alle Leichtfiguren abgetauscht wurden konnte Adrian seine Türme über die geöffnete h-Linie auf die dritte Reihe von Penris bringen, wobei er einen weiteren Bauern gewinnen konnte. Durch den Abtausch eines Turmpaares drohte weiterer Materialverlust, daher gab Penris auf.

Nach knapp vier Stunden musste Paolo sich leider geschlagen geben, nachdem er einen Zug seines Gegners übersehen hatte. In der Eröffnung gelang es dem ebenfalls über 200 DWZ-Punkte stärkeren Dirk Lamek Paolo einen isolierten Doppelbauern auf der c-Linie zu verpassen. Diesen hat Paolo aber gerne in Kauf genommen, da er insgesamt eine bessere Stellung erlangte (die heimische Computer-Analyse gab ihm einen Vorteil von 2,8 Bauerneinheiten). Nach seinem 35. Zug hat Paolo dann einige passive Züge gespielt. Um einen Bauernverlust zu vermeiden, tauschte Paolo seinen Läufer gegen Lameks Springer. Kurz nach der Zeitkontrolle setzte Paolo auf Mattangriff, übersah dabei jedoch, dass Lamek einfach die Damen tauschen konnte und Paolo anschließend mit einer Figur weniger verblieb. Folglich gab Paolo auf.

Bei noch zwei laufenden Partien, konnte Hemer zwischenzeitlich auf 2,5 zu 1,5 verkürzen.

Martin Schlegel spielte gegen den Jugendlichen Serdar Senel. In einer Partie, in der zunächst lange Zeit keine Figuren getauscht wurden, wechselte der Vorteil hin und her. Schließlich gelang es Senel jedoch eine Figur zugewinnen, für die Martin zwei verbundene Zentrumsbauern erhielt. In einem Endspiel Turm gegen Turm und Springer, versuchte Martin nun mithilfe seines Königs die beiden Freibauern nach vorne zu treiben. Während Martin die Damenflügelbauern Senels beseitigen konnte, holte dieser sich im Gegenzug die beiden verbundenen Zentrumsbauern. Mit Schachgebot gab Senel kurz zuvor seinen letzten verblieben Bauern, den Martins König ohne lang zu überlegen schlug. Ein Remisgebot Martins lehnte Senel da noch ab, musste ein paar Züge später dann allerdings einsehen, dass man die Partie nicht mehr gewinnen kann. Nach über viereinhalb Stunden Spielzeit wurde ein Remis vereinbart.

Fast zeitgleich einigten sich auch Otto Steffes und der über 200 DWZ-Punkte stärkere Roland Zitzewitz am Spitzenbrett auf ein Remis. Otto kam gut aus der Eröffnung und konnte Zitzewitz einen Doppelbauern verpassen und forcierte einen frühen Damentausch. Zitzewitz missfiel die eigene Stellung scheinbar so sehr, dass er sehr viel Zeit für seine Züge aufbrachte. Seinen 40. Zug führte Zitzewitz mit noch 3 Sekunden auf der Uhr aus, der dann dazu führte, dass Otto einen Bauern gewinnen konnte. In dem resultieren Turmendspiel verfügte Otto über eine Bauernmehrheit von 3 gegen 2 auf dem Königsflügel bei sich gegenüberstehenden Bauern auf den e- und f-Linien. Die Stellung machte den Anschein einer theoretischen Remisstellung, bei der keine der beiden Seiten Fortschritte erzielen könnte. Zum Schluß schaffte Zitzewitz den Bauern wieder zurück zu gewinnen. Otto forcierte daraufhin den Turmtausch, wonach beide Seiten tatsächlich keine Möglichkeiten mehr sahen, auf Gewinn spielen zu können.

Diese beiden Remisen reichten somit für den knappen Mannschaftssieg gegen SV Hemer II.