Verbandsliga 2023/24, Runde 2

Leistungsgerechte Punkteteilung: Königsspringer und Ruhrspringer trennen sich 4:4

Von unserem diesjährigen Aufeinandertreffen sind drei Partien besonders hervorzuheben, da sie einen spektakulären Verlauf nahmen:

Da wäre zunächst die Aufsehen erregende Begegnung von Bernd gegen Thomas Mohrmann. Es sah lange Zeit nach einem zähen Ringen aus, die schwarze Stellung schien stabil und der König sicher. Doch Bernd hatte schon vor einigen Zügen eine Schwachstelle ausgemacht und bastelte an einem fulminanten Angriff. Eingeleitet wurde dieser mit wuchtigen, durchschlagenden Figurenopfern. Er öffnete damit Linien und knackte die Festung, so dass  das Matt nicht mehr abgewendet werden konnte.

Georg ließ sein Gegenüber Stefan Niekrens ruhigen Gewissens auf Raubzug gehen. Der Turm auf a8 musste dran glauben, doch das war Teil eines großartigen (vorbereiteten?!) Plans, denn der weiße König blieb unrochiert in der Brettmitte und sah sich ungemein starken Drohungen ausgesetzt. Georgs Figuren entfalteten maximale Aktivität und zwangen Stefan zur Aufgabe, das Matt im nächsten Zug – es wäre der zweiundzwanzigste gewesen – ließ er sich nicht mehr zeigen. Eine phantastische Glanzleistung von Georg!

An Brett 5 nahmen Sven Badke und Rolf Platz. Nach der ausgeglichen Eröffnungsphase geriet Sven mit Weiß mehr und mehr ins „Schwimmen“. Von 23 Zügen wurde die Dame fünf Mal bewegt und mit der letzten Aktion nahm sie einen zentralen, aber auch sehr anfälligen Platz ein. Hier war die erste Gelegenheit, einen großen Materialvorteil zu erzielen. Rolf ließ diese Chance ungenutzt, stand aber immer noch klar besser. Der Vorteil verflüchtigte sich allmählich jedoch wieder, ebenso die Konzentration. Rolf unterschätzte die Konterchancen seines Gegners und ließ ein ungeahntes Figurenopfer zu. Dieses hätte den Sieg für Sven bringen können, doch das nächste Opfer war unangebracht. Es hätte zunächst eines Zwischenschachs bedurft, um dieses zu rechtfertigen. Nachdem Sven also diese Gewinnmöglichkeit ausließ und sich die Rauchschwaden lichteten, kehrte Rolf mit zwei Mehrfiguren aus diesem Schlagabtausch zurück. Dann aber, im 39. Zug – ohne Zeitnot und in einer ganz und gar übersichtlichen Stellung – wurde unser Käpt’n fahrig und verlor aus unerfindlichen Gründen komplett den Faden. Ein harmloses Schachgebot wurde falsch abgewehrt, so dass eine der beiden Figuren zwangsläufig wieder verlustig ging. Doch auch den Läufer, den Rolf dann immer noch als Mehrfigur besaß, hat er im Stil eines „unforced error“ wieder abgegeben. Nun war es ganz um ihn geschehen. Das Damenendspiel mit je fünf Bauern war absolut  in der Remisbreite, doch wenn einmal der Wurm drin ist….. Der später Untröstliche hat schließlich auch diesen in Reichweite liegenden halben Punkt weggeschmissen.

Die übrigen Resultate:

Holger verlor am Spitzenbrett gegen Niklas Werthmann, Tom, Uwe, Ariane und Mustafa teilten sich jeweils die Punkte.

Am 19.11. steht der nächste Spieltag auf dem Programm und wir müssen nach Sundern reisen. Das wird alles andere als einfach, Die Sauerländer haben gegen unseren heutigen Gegner zwar mit 3:5 den Kürzeren gezogen, sind nominell jedoch wesentlich stärker als wir und somit haushoher Favorit.