Bezirksliga: Königsspringer unterliegen Hemer knapp mit 2 1/2 zu 3 1/2

Für die letzte Runde in der Bezirksliga des Schachbezirks Iserlohn reiste die zweite Mannschaft der Königsspringer Hagen/Wetter nach Hemer und trat dort gegen die dritte Mannschaft des SV Hemer an. Begleitet wurde die 2. Mannschaft von Bernd Nolte, der die Partien mit Spannung verfolgte und nach dem Mannschaftskampf ähnlich geschafft war, als hätte er selbst am Brett gesessen.

Der für die Königsspringer spielende Lokalmatador Peter Knobloch musste sich leider als Erster seinem Gegner Klaus Irgel geschlagen geben. Er kam nicht gut aus der Eröffnung und verlor zwangsläufig recht schnell eine Figur. Auf die Möglichkeit einen Turm für zwei Leichtfiguren zu bekommen verzichtete er, um die Bauerstellung nicht zu schwächen und Gegenspiel zu bekommen. Allerdings konnte der Gegner vereinfachen und eine weitere Figur für lediglich einen Bauern erobern. Da hat Peter aufgegeben und die Königsspringer lagen somit früh hinten.

Kurz danach hatte Manfred Suder nach einer etwas passiven Eröffnung bei materiell ausgeglichener Stellung leichte Positionsprobleme. Der Gegner zog seinen Turm nach g5 um durch den Läufer auf f3 Druck auf g2 auszuüben. Statt Springer f4 oder g3 zu spielen zog Manfred g4. Obwohl Christian Stiller einen Läufer von Manfred auf g7 nicht zurücknahm, opferte er den Turm und schlug den Bauern auf g4. Das war nicht zu verteidigen und führte zwangsläufig zum schnellen Matt. Der Rückstand erhöhte sich auf 0:2.

Mustafa Alnajmi konnte in seiner Partie gegen den Jugendlichen Serdar Senel eine vorteilhafte Stellung erspielen, in welcher er neben einem Mehrbauern zudem über das Läuferpaar verfügte. Trotz schlechterer Stellung setzte der Hemeraner Senel mit seinen Bauern zu einem Angriff an, der zum Scheitern verurteilt war. Beendet wurde die Partie jedoch abrupt, als das Handy des jungen Senel läutete, welches im direkten Partieverlust resultierte.

Am Spitzenbrett gelang es Ariane Kamrath gegen Jens Rohrsen zunächst einen Bauern zu gewinnen, dem später noch ein weiterer folgen sollte. Zudem konnte sie sich die geöffnete c-Linie zunutze machen. Ein Schachgebot von Rohrsen kam Ariane sehr entgegen, da sie ihren König somit vorteilhaft in Stellung bringen konnte und dieser beim Angriff auf den gegnerischen König mitwirken konnte. In einem Endspiel, in welchem beide Parteien über je einen Turm und beide Springer verfügten, kam Arianes Angriff schließlich durch und Rohrsen gab auf. Der Ausgleich von 2:2 war somit hergestellt.

Paolo Signorile hatte es mal wieder mit Rustam Yangibayev zu tun. Zunächst konnte Paolo sich eine bessere Stellung erspielen, in der er mit der richtigen Fortsetzung sogar einen ordentlichen Vorteil gehabt hätte. Da diese Variante allerdings sehr schwierig zu kalkulieren war, entschied Paolo sich für den ruhigen Zug, der die Stellung mehr im Gleichgewicht hielt. Durch den Läuferzug nach h1 hatte Paolo einen Bauern verloren und geriet durch den vorrückenden Freibauern eine immer schlechtere Stellung.

Hinzu kam Zeitdruck auf Paolos Uhr, da die Zeitkontrolle in dieser Partie noch nicht erreicht war und bis dahin noch viele Züge zu spielen waren. Yangibayev konnte seine Stellung konsolidieren und dann starken Druck gegen Paolos König generieren, der sich der steten Drohung zweier Schwerfiguren gegenübersah. Als Paolo diese Drohungen nicht länger parieren konnte, musste er resignieren.

In der längsten Partie des Nachmittags musste Adrian Rewig gegen Klaus Schreiber im Mittelspiel einen Bauern hergeben, um Schlimmeres abzuwenden. Adrian erkannte, dass er trotz des Materialrückstands ein Remis würde halten können, wenn er alle Figuren bis auf die gleichfarbigen Läufer abtauschte, da er den Königsflügel und das Zentrum abriegeln konnte und Schreiber lediglich mit einem Randbauern und dem falschen Läufer verbleiben würde. Der über einen Mehrbauern verfügende Schreiber nahm bereitwillig alle Figurentauschangebote an, so dass letztlich das gewünschte gleichfarbige Läufer-Endspiel aufs Brett kam. Remisgebote nach Adrians 26. und 49. Zug lehnte Schreiber ab und versuchte zunächst vergeblich mit seinem König am Königsflügel einzudringen und dann am Damenflügel durchzubrechen. Nachdem einige Bauern getauscht worden sind, gab Adrian fälschlicherweise seinen Läufer, um den a-Bauern zu eliminieren und anschließend mit seinem Monarchen zum Königsflügel zu eilen. Da Schreiber ebenfalls nicht die richtige Erwiderung fand, wurde eine theoretische Remisstellung König und Randbauer gegen König und letztlich nach 78 Zügen und fast viereinhalb Stunden Spielzeit das Remis erreicht.

Leider reichte dieses nicht mehr aus, um an dem Ausgang des Mannschaftskampf noch etwas zu ändern und so endete die Bezirksliga-Saison für die Königsspringer II gegen SV Hemer III mit einer knappen Niederlage von 2,5 : 3,5.