Bezirksliga: Königsspringer holen beim SF Herdecke ein 3:3 Unentschieden

In der 5. Runde der Bezirksliga SB Iserlohn traten die Königsspringer Hagen/Wetter auswärts gegen die auf dem Papier überlegenen Schachfreunde Herdecke an.

Mit ein wenig Verspätung konnten die Partien dann gegen 15:15 Uhr beginnen, allerdings blieb das dritte Brett der Herdecker unbesetzt, trotz vorheriger Bitte des Mannschaftsführers Rewig, kampflose Partien vorab mitzuteilen. Weder eine Nummer noch eine Uhr waren an besagtem Brett aufgebaut. Somit ist Manfred Suder aus der Eifel, der mit 120 km je Strecke von den Königsspringern die weiteste An- und Abreise auf sich nehmen musste, leider umsonst angereist. Manfred hat das Beste draus gemacht und sich, genauso wie Bernd Nolte, die anderen Partien angeschaut. Dennoch sind die Umstände sehr bedauerlich.

Die Partie von Martin Schlegel und Thomas Zick (Herdecke) endete bereits nach etwa einer Stunde Spielzeit. In einem Endspiel mit Turm und Dame für beide Seiten, welche für Zick bereits vorteilhaft gewesen ist, da er über einen gedeckten Freibauern verfügte, entschied Martin sich mit seinem 30. Zug dazu, seinen Turm zu opfern, um anschließend Dauerschach geben zu können. Leider parierte Zick das Dauerschach, indem der König einfach zur Seite trat und Martin die Schachgebote langfristig ausgegangen wären. Martin gab daraufhin auf.

Ariane Kamrath hatte es am Spitzenbrett mit Peter Spassibin (Herdecke) zu tun. Während Spassibin das Läuferpaar für sich beanspruchen konnte, verfügte Ariane über zwei Springer, die ins gegnerische Lager vor galoppiert sind. Ariane manövrierte diese jedoch geschickt in sichere Gefilde zurück. Spassibin konnte einen Mehrbauern erzielen, auch wenn es sich dabei um einen isolierten Doppelbauern handelte. Den Minusbauern konnte Ariane zwischenzeitlich wieder wett machen, fand sich dann jedoch in einem Endspiel Springer gegen Läufer wieder, mit drei sich am Königsflügel gegenüberstehenden Bauern und einem zusätzlichen d-Freibauern für Spassibin. Ariane gelang es jedoch, diesen mit ihrem König und dem Springer zu blockieren und alle Angriffsbemühungen ihres Gegenübers abzuwehren. Somit erarbeitete Ariane sich durch starkes Spiel ein Remis.

Ebenso ist die Leistung von Peter Knobloch hervorzuheben, der gegen Jürgen Flotow (Herdecke), welcher genau wie Spassibin über 2.000 DWZ vorzuweisen hat, ebenfalls ein Remis erzielen konnte. In einer sehr ausgeglichenen Partie mit einer symmetrischen Bauernstruktur von vier Bauern am Königs- und zwei Bauern am Damenflügel, verfügten beide Parteien über zwei Türme, beide Läufer und zudem einen Springer. Ein Remis-Gebot von Peter lehnte Flotow zunächst ab und schaffte es in der Folge mit einem seiner Türme auf die siebte Reihe Peters zu gelangen. Diesen Vorteil konnte Flotow jedoch nicht in einen Partiegewinn ummünzen und so einigten sie sich die beiden, kurz nach dem Remis am Nachbarbrett, ebenfalls auf die Punkteteilung.

Paolo Signorile konnte mit den schwarzen Steinen seine Partie gegen Dr. Bernd Markus (Herdecke) gewinnen. Paolo tauschte die schwarzfeldrigen Läufer ab und schloss anschließend das Zentrum, um den fianchettierten Läufer auf g2 einzuschränken. Nachdem sowohl die Damen, als auch die restlichen Leichtfiguren das Brett verlassen haben, erreichte Paolo das gewünschte Turmendspiel, in welchem er mit zwei Bauerninseln gegenüber dreien von Markus über die bessere Bauernstruktur verfügte. Zu Beginn des Turmendspiels bot Markus Remis an. Trotz nur weniger Minuten Restzeit, nahm Paolo sich einen Großteil davon, um die Stellung zu bewerten und einen Gewinnplan auszuarbeiten. Das Remis-Gebot lehnte er ab und nutzte die Ungenauigkeiten seines Gegenübers in dem Endspiel aus, indem er den gegnerischen König abschnitt, die Stellung seines Königs verbesserte und darüber hinaus noch einen Bauern gewinnen konnte. Dies wurde Markus zu viel und er gab auf.

Leider wurde die Mannschaftsleistung nicht mit einem Sieg belohnt, da Adrian Rewig in seiner Partie gegen Albrecht Hammermann (Herdecke) in einer bis dahin recht ausgeglichen geführten Partie, in welcher Hammermann über das Läuferpaar verfügte, im 25. Zug danebengriff, als er glaubte, einen Bauern gewinnen zu können. Der von Hammermann gespielte Läufer-Zwischenzug mit Angriff gegen Adrians Dame, widerlegte die vermeintliche Taktik. Mit einer Leichtfigur weniger für einen läppischen Bauern, versuchte Adrian sich auf das zu besinnen, was für seine Stellung sprach, wie die verdoppelten Türme auf der einzig offenen Linie, sowie etwas Druck gegen die gegnerische Dame. Und tatsächlich gelang es Adrian in der Folge einen weiteren Bauern zu erobern. Allerdings schaffte Hammermann es nun, seine Stellung zu konsolidieren und nun selbst seine Figuren gegen Adrians König in Stellung zu bringen. Als dieser keinen Weg mehr erkennen konnte, zumindest noch ein Remis erreichen zu können, gab dieser sich schließlich geschlagen.

Der Mannschaftskampf zwischen den Königsspringern Hagen/Wetter und den Schachfreunden Herdecke endete somit, insbesondere dank starker Leistungen von Ariane, Peter und Paolo mit einem 3:3 Unentschieden.