Verbandsliga 2022/23, Rde. 3: Wie immer hart umkämpft: diesmal ziehen die Königsspringer gegen Schwerte mit 3,5-4,5 den Kürzeren
Die Begegnungen gegen die Schwerter Schachfreunde sind ja fast schon so etwas wie El Clásico im Fussball. Immer spannend, mit ungewissem Ausgang und oft auch recht dramatisch. Auch diesmal konnte man ein insgesamt ausgeglichenes Duell beobachten, mit einigen schachlichen Leckerbissen gespickt.
An Brett 1 meldete sich Holger wieder zurück. Er hatte sich viel vorgenommen und stellte seine Ambitionen gegen Christian Vicktor unter Beweis. Holger investierte eine Menge Zeit und Denkarbeit in die Partie, in der er immer „am Drücker“ war, die Vorteile aber erst – bei beiderseitiger Zeitnot und umringt von einer großen Zuschauerschar – im Endspiel vollends umsetzen konnte.
Tom remisierte in einer ausgeglichenen Partie gegen Kai Tawakol und auch Stephan holte gegen Wolfgang Klug recht unspektakulär einen halben Punkt.
Die als Ersatz ins Team aufgerückte Ariane Kamrath kam mit der listigen Spielweise von Martin Dürwald nicht gut zurecht und musste ziemlich schnell ihre Niederlage eingestehen.
Georg wurde von Thomas Fleischhauer heftig an die Wand gedrückt und konnte trotz des vermeintlichen Vorteils eines Läufers gegen einen Springer im Endspiel den Verlust nicht verhindern.
Auf Messers Schneide verlief die Paarung von Michael gegen Stephan Zarges. Beide standen kurz vor der Mattsetzung, denn beide hatten jeweils weit vorgerückte Bauern, unterstützt durch Türme, die sich entweder schon auf der zweiten Reihe (bei Stephan) oder aber wie bei Michael auf offenen Linien befanden, beide Könige ungeschützt auf der Grundlinie und also in akuter Gefahr. Stephan konnte den Schachgeboten nicht wirklich entkommen und musste auf den beiden letzten Reihen pendeln, wo er aber jedes Mal erneut ein seitliches Schach verpasst bekam. Mehr war aber auch für Michael nicht drin, so dass also ein Remis durch Dauerschach entstand.
Spektakulär und schön anzusehen war der Sieg von Bernd gegen Klaus Naumann. In einer taktisch geprägten Partie voller gegenseitiger Drohungen, Fesselungen und Abzügen eroberte Bernd die Dame gegen Turm, Läufer und einen Bauern. Hinzu kam eine äußerst anfällige Königsstellung von Klaus, die Bernd zu seinem Vorteil zu nutzen wusste.
Rolf konnte die Partie mit Schwarz gegen den um rund 100 Punkte „schwereren“ Stefan Vorschütz lange Zeit in der Waage halten, bevor er, kurz vor der Zeitkontrolle, ideen- und arglos eine taktische Finesse übersah und so einen gefährdeten, rückständigen Bauern einbüßte. Dadurch verschaffte sich Stefan einen nicht mehr aufzuhaltenden Freibauern, der mit Leichtigkeit die Grundreihe hätte erreichen können. Rolf konnte diesen Lauf nur durch Aufgabe der Partie stoppen.