Verbandsklasse 2018/19 Rde. 8
Schmerzhafte Schmach:
Königsspringer blamieren sich beim 3,5:4,5 gegen SC Marsberg
Der Bericht für die Homepage kommt mit reichlich Verspätung. Ein Grund dafür ist unter anderem darin zu finden, dass ich, wie leider einige andere Mannschaftskollegen auch, eine unfassbar schwache Leistung gezeigt habe und die Niederlage erst einmal verdauen musste.
Wir gingen als (hohe) Favoriten in sämtliche Begegnungen, im Durchschnitt liegen unsere Wertungszahlen rund 120 Punkte über denen der Gegner. Die Bestätigung dieser Überlegenheit wurde aber nur von Ralf und Peter erbracht, die recht leicht und ungefährdet gewinnen konnten.
Fast alle anderen jedoch bauten irgendwann im Lauf der Partie zum Teil haarsträubende Fehler ein. Tom überzeugte zunächst und eroberte sicher zunächst einen, später sogar einen weiteren Mehrbauern. Er fand im Turmendspiel aber nicht den richtigen Weg, diese zu verwerten, so dass er über ein Remis nicht hinaus kam. Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, dass es sich um einen Doppelbauern handelte und die korrekte Gewinnführung nicht unbedingt auf der Hand lag.
Holger tat sich sehr schwer beim Versuch, einen Vorteil aus seiner Stellung zu erzielen und geriet in hochgradige Zeitnot. Nach eigenem Bekunden sei es reine Nervensache und er habe alles im Griff gehabt, aber man machte sich im Kreis der Mannschaft doch schon auch Sorgen um sein Zeitmanagement, man verspürte jedenfalls keinen Rückhalt. Die Partie endete mit einem Unentschieden, was angesichts der DWZ-Differenz von 150 Punkten eine magere Ausbeute ist.
Maik bekam eine eher abseitige Eröffnung präsentiert. In einem ungewöhnlichen Stellungsbild konnte er seine Figuren nicht richtig gut koordinieren, wurde einen lästigen, weit vorgerückten Bauern des Gegners nicht los und verlor schließlich.
Georg, der üblicherweise selbst recht oft viel Zeit verbraucht, zwang diesmal seinen Gegner zu längerem Nachdenken und stand sehr passabel. Ein großer, gewinnträchtiger Vorteil sprang jedoch nicht heraus, man einigte sich auf die Punkteteilung.
Michael übte wie gewohnt starken Druck aus, geriet aber ins Schlingern, nachdem seine Pläne durchkreuzt wurden. Es mag die Enttäuschung über verpasste Chancen gewesen sein, die ihn im weiteren Verlauf gänzlich aus der Spur gebracht haben. Im Endspiel mit jeweils mehreren Freibauern auf jeder Brettseite unterlief ihm ein grober Rechenfehler. Ohne Not und auch ohne Aussicht auf Erfolg opferte er seinen Springer, um die feindlichen Bauern zu stoppen. Stattdessen hätte Michael seine eigenen Bauern Richtung Ziellinie und Sieg führen sollen.
Rolf provozierte zunächst eine Schwächung der gegnerischen Bauernstruktur und attackierte einen rückständigen Bauern. So weit, so gut. Aus unerfindlichen Gründen ließ er dann aber nicht nur davon ab, sondern gestattete seinem Kontrahenten darüber hinaus den leicht zu verhindernden Zugang des Königs „hinter die Abwehr“. Er verlor einen wichtigen Bauern, die Umwandlung zur Dame wurde unvermeidbar.
Mit einem Erfolg wäre das Saisonziel, der direkte Wiederaufstieg in die Verbandsliga, nach 8 von 9 Runden bereits perfekt gewesen. Nun müssen wir am letzten Spieltag gewinnen (in Herdringen, Tabellenvorletzter). Sofern wir wieder unsere Normalform erreichen, sollte dies gelingen. Damit würden wir mindestens auf Platz 3 landen, wodurch ein Stichkampf mit dem Drittplatzierten der Verbandsklasse Süd auszutragen wäre (der Gegner wäre der SV Wiehl). Mit etwas Glück und Schützenhilfe aus Menden ist – nach der heutigen herben Enttäuschung – doch noch der direkte Aufstieg und ein versöhnlicher Abschluss der Spielzeit möglich. Dazu müssten die Ruhrspringer, 2 Punkte und Plätze vor uns, gegen Menden verlieren. Es ist sehr schade, diese schwache Hoffnung schüren zu müssen.