Verbandsklasse 2018/19 Rde. 6 + Bezirksliga 2018/19 Rde. 5:
Hagen versus Hemer im Doppelpack
Als ich mir die ersten Gedanken zu dieser Zusammenfassung machte, geisterte die Überschrift „Innerhalb einer Woche gelingt Doppelschlag gegen Hemer“ oder ähnliches durch meinen Kopf. Es sollte leider anders kommen…..
Wie es der Zufall so wollte, trafen unsere Vereine innerhalb von nur 6 Tagen aufeinander, beide Male im Bürgerhaus Wetter. Zunächst spielte unsere Erste am Sonntag in der Verbandsklasse gegen SV Hemer 2, am folgenden Samstag lautete die Bezirksliga-Begegnung Königsspringer 2 gegen Hemer 3.
Für das Ergebnis positiv fing es schon sehr an: Hemer 2 musste wegen Ersatzstellung und krankheitsbedingt gleich zwei Bretter freilassen. Holger und Tom strichen kampflose Punkte ein. Maik konnte gegen den überforderten Marc Störing einen sicheren Sieg landen, auch Michael hatte schon recht früh große Vorteile erzielt und hätte die „Qualität“ erobern können. Er verschmähte den materiellen Vorteil jedoch und setzte stattdessen und wesentlich stärker seinen Angriff erfolgreich fort.
Mehr Siege gab es nicht, denn Peter verpasste die Gelegenheit, seinen zuvor schön eroberten Mehrbauern im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern durchzubringen. Auch Ralf hatte seinem Kontrahenten einen Bauern abgeknöpft, sein König war jedoch auf f1 „festgenagelt“ und stand kurz vor dem Matt. Ralf konnte dann zwar noch zwei weitere Bauern erobern, musste sich dann aber mit einem Dauerschach begnügen. Georg und Rolf hatten es mit den Brüdern Fabian Dat und Felix Toan Trinh zu tun. Nominell waren die Rollen klar verteilt (ein Plus von rund 200 bzw mehr als 450 Punkten zu unseren Gunsten), doch es handelt sich hier um Jugendliche, deren Wertungszahlen nur eine Momentaufnahme darstellen. Die Tendenz bei den beiden geht aber nach oben. Steil nach oben! Das Remis bei Georg geht vollkommen in Ordnung, Rolf stand nach einem vollkommen überraschenden Figureneinschlag sogar eher schlechter und war froh, dass der Youngster anscheinend ob der relativ sehr hohen DWZ mit einer Punkteteilung zufrieden war.
Letztlich konnten wir den Mannschaftskampf ohne Verlustpartie mit 6:2 gewinnen und – begünstigt durch die übrigen Ergebnisse – auf Platz 2 springen.
Beim Aufeinandertreffen unserer Zweiten gegen die Hemeraner Dritte waren beide Teams arg ersatzgeschwächt. Bei uns fehlten Martin, Michael und Stammersatzspieler Ralf. In einer eiligen Aktion hat unser neu gewonnenes Mitglied Aaron die Spielberechtigung erhalten, er musste jedoch leider krankheitsbedingt absagen. So rückten Jürgen und Georg ins Team.
Ihnen gegenüber Alexander und Klaus Poggemann (Vater und Sohn?!). Georg konnte das Spiel lange Zeit ausgeglichen gestalten, beging dann aber einen verhängnisvollen Fehler. Der junge Alexander brachte seine Figuren in Stellung, hätte die Dame gewinnen können, setzte stattdessen aber in einer wunderschönen Art Matt. Jürgen sah sich einer seltenen und aggressiven Eröffnung ausgesetzt, überstand den Bauernsturm im Zentrum und nutzte dann einen Fehlgriff von Klaus eiskalt zum Partiegewinn aus. Bei Bernd und Ariane verschwanden die Damen recht früh vom Brett, beide Stellungen hielten sich stets die Waage, so dass die Unentschieden leistungsgerecht waren. Tim setzte seinen Gegner geduldig und mächtig unter Druck, der dann irgendwann zu groß wurde und Christian Stiller zur Aufgabe zwang. Ottos Partie gegen Klaus Irgel war sehr spannend, gehaltvoll und hochklassig. Beide mussten sehr genau agieren, um die jeweils gegnerischen Drohungen abzuwehren. Möglicherweise aus Angst, doch noch in irgendeine Falle zu tappen, einigten sie sich bei noch recht vollem Brett auf Remis.
Auch Peter war in seiner defensiv angelegten Partie stets darauf bedacht, Fehler und Schwächen zu vermeiden. Er hatte sodann auch eine zwar schwierige, aber feste Stellung erreicht. Allerdings wurde er angesichts der bedrohlich wirkenden gegnerischen Dame nervös und opferte einen Springer. Die Dame fand entgegen Peters Hoffnung aber wieder einen Fluchtweg. Mit einer Figur weniger brach die Verteidigung dann komplett zusammen.
Beim Spielstand von 3,5:3,5 lief noch die Partie zwischen Manfred Suder und Rustam Yangibayev. Manfred hat mit bärenstarken Zügen viel positionellen Druck aufgebaut und eine überlegene Stellung erzielt. Rustam konnte sich kaum noch bewegen. Als er es doch tat, wurde es taktisch kompliziert. Zunächst schien es, als habe Manfred eine Figur gewonnen. Diese drohte aber wieder mehrzügig abgängig zu werden. Also stellte er eine Gegendrohung auf, die wiederum gekontert wurde. Es kam zu einem Schlagabtausch, aus dem Manfred mit zwei Mehrbauern hervorging. Jeder besaß dann noch einen Läufer, sie waren ungleichfarbig. Mit kühlem Kopf und mehr Spielerfahrung (Manfred hat lange pausiert, dies ist seine erste Saison seit vielen Jahren) hätte er wohl den Gewinnweg gefunden. (Das war der Zeitpunkt, an welchem mir die voreilige Überschrift mit dem Doppelschlag in den Sinn kam). Doch an dieser Stelle verlor er den Faden. Das Spiel kippte völlig, zunächst in Richtung Punkteteilung und dann sogar noch zu seinen Ungunsten. Manfred konnte den Durchmarsch eines gegnerischen Bauers nicht vereiteln und gab konsterniert auf. Der Mannschaftskampf endete tragisch, doch ich bin sicher, dass Manfred mit zunehmender Routine seine wahre Stärke finden und zeigen wird.
Durch diese letztlich überraschende Niederlage geraten wir als Drittletzter in Abstiegsgefahr. Wichtig und vielleicht entscheidend könnte die Begegnung mit dem Tabellenletzten SG EN-Ruhr-Süd 3 sein.