Verbandsklasse 2018/19 Rde. 2
Die Richtung stimmt: Königsspringer holen mit 5:3-Sieg 2 Punkte in Lüdenscheid
Unser – spätestens mit dieser Veröffentlichung – erklärtes Ziel ist der sofortige Wiederaufstieg in die Verbandsliga. Wir sind auf Kurs, doch so ganz vermochte der heutige Auftritt nicht zu überzeugen.
Lediglich Peter Pinnel und Michael Bornemann haben – das aber so richtig – gut gespielt. Bei beiden zeichnete sich bereits recht früh ab, wohin die Reise geht. Sie setzten ihre Gegner mächtig unter Druck.
Diese begannen dann auch zu „schwimmen“, verbrauchten sehr viel Zeit und begangen einen verhängnisvollen Fehler (wie Heesemann, der gegen Pinnel einen unverdaulichen Bauern schluckte, dabei jedoch die eigene Deckung vernachlässigte) oder konnten im Laufe der Partie die immerwährenden und stets erneuerten Drohungen irgendwann nicht mehr abwehren wie im Falle von Hellweg gegen Bornemann.
Den dritten vollen Punkt steuerte unser Käpt’n bei. Auch hier hat während der Eröffnungsphase bei Rolfs Gegenüber die Stellung schon ziemlichen Schaden genommen. An einer Stelle allerdings überdrehte unser Mannschaftsführer und sah sich plötzlich einem Konter ausgesetzt, der den ganzen erspielten Vorteil wieder zunichte machte. Dieser Gegenangriff hätte als „gerechte“ Folge die Punkteteilung erbringen sollen, doch auch Ryszard Galicki setzte nicht richtig fort. Nachdem Rolf den Sturm auf seinen König zurückgeschlagen, sich die Rauchschwaden gelegt und man nun die Figuren durchgezählt hatte, kam schnell die Einsicht, den Kampf mit nur zwei unbedeutenden Bauern gegen einen Turm nicht weiterführen zu müssen.
An Brett 6 „erklammerte“ Jörg Zuschlag gegen Ralf Klinkmann ein unspektakuläres Remis, weil in einer Abtauschvariante nicht nur die Namen gebenden Bauern, sondern bis auf je zwei harmlose Springer auch die übrigen Figuren in einfachen Schlagzügen das Brett verließen.
Zu einem ähnlichen Ende – indes mit gänzlich anderer Vorgeschichte – verflachte ebenfalls die Partie von Holger Bubolz gegen Thomas Windfuhr. Die vier Springer neutralisierten sich gegenseitig, die Stellung war am Ende abgesehen von unbedeutenden Kleinigkeiten symmetrisch, niemand konnte ernsthafte Gewinnversuche unternehmen.
Unser Spitzenspieler Maik Naundorf hatte seinen Gegner Rolf Larisch zu einer Öffnung der b-Linie provoziert. Maik konnte so mit einem Bauern bis nach b7 vordringen. Die auf der Heimfahrt auf dem Smartphone abgerufene Stellungsbewertung ergab ein sattes „Plus“ von mehr als 2 Bauerneinheiten. Doch dann gab es „zu viele gute Möglichkeiten“ (Zitat Maik). Er übersah einen zugegebenermaßen auch nicht leicht zu entdeckenden Springerausfall des Lüdenscheiders – ein ganz starker Zug, der viel Material tauschte, den Druck aus der Stellung nahm und sogar noch einen Bauern gewann. Das nun verbleibende Turmendspiel hätte man sicherlich noch „stundenlang“ weiter zocken können, doch nach erster kurzer Analyse wäre ein Sieg wohl nur schwer zu realisieren. Der Mannschaftskampf war bereits entschieden und die Protagonisten wohl auch müde von der gehaltvollen und anstrengenden Partie, so dass Larisch Remis bot, welches Maik sofort annahm.
Tom Kebbekus zeigte ebenfalls eine anspruchsvolle Partie, in der er eine „Qualität“ gegen einen Bauern hergab (oder sich dazu gezwungen sah). Es gab für den gegnerischen Turm aber keine offenen Linien, so dass Tom mit seinem Springer und den noch zahlreichen Bauern ein Eindringen der Schwerfigur unterbinden und das Gleichgewicht wahren konnte.
Als Einziger von uns zog Georg Krug den „Kürzeren“. Philipp Denger dominierte ihn schon recht bald nach der Eröffnung und beherrschte später mit beiden Türmen die offene b-Linie. Die Schwerfiguren drangen auf die Grundreihe ein und verdammten Georg fast zur Bewegungsunfähigkeit; jeder Zug hätte Material gekostet. Eine enorm starke Leistung des Lüdenscheiders!
Nach zwei Spieltagen stehen wir nun punktgleich mit drei weiteren Teams – lediglich getrennt durch die Brettpunkte – auf einem der vorderen Tabellenplätze. Wenn wir unser Ziel verwirklichen möchten, ist jedoch eine weitere Leistungssteigerung vonnöten. Bereits in zwei Wochen, am 11. November, werden wir die Schachfreunde Neuenrade zu Gast haben und sollten tunlichst unsere nominelle Stärke auch wirklich in Form von guten Zügen zeigen.