5.Runde in der Verbandsliga:
4:4 in Bergneustadt – Einen Punkt gewonnen und einen verloren
Die Bewertung des Ergebnisses fällt nicht leicht: einerseits können wir angesichts des Fehlens von gleich drei Stammspielern mit einer Wertungszahl jenseits der 2000 von einem Punktgewinn sprechen, andererseits war aber sogar ein Sieg im Bereich des Möglichen.
Auch das Urteil über jede einzelne Partie ist meist zweischneidig.
Zweifelsohne hatte der erstmals zum Einsatz gekommene Michael Kurtz an Brett 8 schon in einer frühen Partiephase einen ganz schweren Stand gegen den Routinier Ludwig Blab und verlor recht schnell.
Zuvor hatte Mannschaftsführer Rolf Weber bereits im Eröffnungsstadium ein Remisgebot ausgesprochen – bei reichlich abgetauschtem Material und vor dem Hintergrund einer um 170 Punkte schlechteren DWZ ein verständliches Ansinnen. Christoph Hojka lenkte ein.
An Brett 2 saßen sich Bertram Kind und Paul Stümer gegenüber. Beide sind für ihre solide, sichere Spielweise bekannt und so überraschte der Remisschluss nur wenig.
Wesentlich spannender verlief es an den übrigen Brettern.
Achim Tymura übte massiven Druck auf den in der Brettmitte verweilenden König seines Kontrahenten aus. Immer wieder drohten Abzüge und Materialgewinn, zuletzt krönte Achim seinen Angriff mit einem wunderschönen Damenopfer, welches die gegnerische Stellung regelrecht pulverisierte.
Bei Georg Krug an Tisch 1 muss im Spielaufbau irgendetwas mächtig schief gelaufen sein; zu Beginn des Mittelspiels sah er sich zahlreicher Attacken ausgesetzt. Diese führten folgerichtig zum Verlust eines Bauern. Dennoch schien die Stellung haltbar zu sein, aber Georgs Problem war nun der enorme Zeitverbrauch. In der Endspielphase fand er sodann nicht mehr die richtige Verteidigung und verlor weiteres Material und somit das Spiel.
Die Akteure an Brett 4 bastelten sich eine recht unübersichtliche Stellung zusammen. Peter Pinnel fand sich darin besser zurecht, zettelte im Zentrum ein Handgemenge an, eroberte damit eine Bauern und öffnete zugleich wichtige Diagonalen für die auf den König zielenden Läufer. Auch Peter demonstrierte dann die Kunst des Ablenkungsopfers, er gab einen Turm für einen Läufer her und leitete damit eine herrliche Mattkombination ein.
Ralf Klinkmann und Sebastian Heitmann lieferten sich ebenfalls ein dramatisches, von Taktik geprägtes Duell. Wechselseitige Drohungen einer Springergabel wurden erhoben und wieder gekontert. Nachdem sich die Rauchschwaden etwas gelichtet hatten, stand Ralf mit einem Springer gegen zwei Bauern sowie weiterer Initiative klar auf Gewinn. Dann kam es jedoch zum oft zu beobachtenden „Datenabsturz“. Ralf sah keine andere Möglichkeit mehr, eine latent im Raum stehende Mattführung seitens des Bergneustädters zu vereiteln als mit „ewigem Schach“ zum Remis abzuschließen.
Sieben von acht Partien waren gegen 18:30 Uhr beendet, der Zwischenstand lautete 3,5 zu 3,5. Die ersten Zuschauer verließen bereits das Stadion und konnten nicht mehr beobachten, wie sich als Letzter von uns Uwe Liley in einem Endspiel mit zwei Springern gegen das Läuferpaar sehr wacker über Wasser hielt. Infolge des Lavierens auf den Diagonalen erreichte Thomas Freundlieb zwei Mal eine gewinnträchtige Position, ließ beide Gelegenheiten jedoch ungenutzt. Mit lediglich jeweils rund 2 Minuten Restzeit nach beinah sechs Stunden Gesamtdauer reichten sich die beiden die Hände zur Punkteteilung in der anstrengenden Partie.
Durch den Mannschaftspunkt haben wir nun Platz 7 inne, befinden uns mit den Teams aus Menden, Lüdenscheid und Velmede/Bestwig in Konkurrenz um den Klassenerhalt.