Bezirksklasse 3. Rde.:
3:3 bei Hohenheide
Nur zu Fünft konnte die Drittvertretung der Königsspringer zum schwierigen Auswärtskampf bei SV Hohenheide I antreten. Dennoch gelang es, einen Mannschaftspunkt mit nach Hause zu nehmen.
Wir haben uns ja schon mühselig daran gewöhnt, dass wir die Saison quasi ohne unser erstes Brett, Gregor Vasilev, auskommen müssen. Nun fiel zum Auswärtsspiel in Hohenheide auch noch unser zweites Brett, Jens Hahn, wg. unaufschiebbarer familärer Verpflichtungen (ein runder Muttergeburtstag) aus [da gilt es dann Präferenzen zu setzen – unvergesslich ist für mich der Auftritt des Sfr. Lauterborn vom längst verblichenen Verein Turm Hagen, der – für ihn völlig selbstverständlich – im feinen schwarzen Anzug direkt von einer Beerdigung zum Mannschaftskampf gegen die Königsspringer eintrudelte; das zum Thema Präferenzen …].
Zurück in die Jetztzeit: Wir entschieden uns angesichts der Personalknappheit und der bisherigen gegnerischen Resultate, das erste Brett kampflos abzugeben. An den übrigen 5 Brettern war danach der DWZ-Schnitt der Mannschaften fast identisch – unser Erwartungswert lag also bei einem 2,5:3,5 : Unschön, aber nicht hoffnungslos.
Drei Stunden später sah es allerdings deutlich düsterer aus: Neben dem kampflosen Sieg hatten sich die Hohenheider einen vollen Punkt an Brett 6 (Manfred Bräutigam (Hoh) – Olaf Pothenick (KSP)) sowie einen halben an Brett 4 (Hans Jany (Hoh) – Peter Knobloch (KSP)) gesichert: Spielstand gegen 18 Uhr also 0,5:2,5 gegen uns. Die Aussichten deuteten auf ein 2:4 hin: Jürgen Webers (KSP) Partie an Brett 2 gegen Rainer Gollnick (Hoh) sah remislich aus, Brett 3 war – nachdem Michael Kanders (KSP) prophylaktisch ein frühes Remisangebot von Wolfgang Richter (Hoh) abgelehnt hatte (wer weiß, wofür es gut ist) – wie üblich etwas unübersichtlich, aber gespickt mit beiderseitigen taktischen Fallen, und Friedwalt Böning (KSP) stand gegen Alfred Müller (Hoh) [neiderweckend fit für seine 91 (!) Jahre und dazu noch stilvolle old school – chapeau! Und natürlich auch am Brett noch ordentlich auf Zack: Steck ihm einen Finger in den Mund und du hast ne Hand weniger …] einfach nur schlechter.
Eine halbe Stunde später stand’s dann 2:3 gegen uns: Jürgen Webers Partie war ins Remis versackt, Michael Kanders konnte letztendlich die taktischen Klippen besser umschiffen – wenn auch, und dies zum zweiten Mal in dieser Saison, unter Auslassung eines zweizügigen Matts: Es gibt Dinge, die man nicht zur Angewohnheit werden lassen sollte …
Blieb also die letzte Partie an Brett 5: Hier zeigte der manchmal etwas sehr friedfertige Friedwalt Böning ungeahnte, aber immer vermutete Kämpferqualitäten und rang Alfred Müller nach über 4,5 Stunden Spielzeit nieder. Endstand: 3:3. Die beiden Mannschaftskäpitäne bekräftigten beim Schlußplausch, dass man von vornherein mit diesem Ergebnis zufrieden gewesen wäre 😉 Sollten jetzt Banausen einwerfen: „Dann hättet ihr ja um 15 Uhr ein 3:3 klarmachen können.“, so kann man ihnen nur antworten: „Ja, hätten wir – aber wir spielen gern Schach.“ Und wie heißt es dann so schön in Drehbüchern: Bedröppelter Abgang der Banausen. (Was nicht heißt, dass ich nicht ab und zu einem frühen 3:3 oder 4:4 oder whatsoever zustimme 😉