Verbandsliga:
3:5-Pleite gegen Siegen
Die erste Mannschaft bot bei der recht überraschenden Niederlage gegen den Siegener SV insgesamt eine desolate Leistung. Lediglich Uwe Liley und abermals Michael Bornemann konnten ihre Partien gewinnen.
Unser Verbandsliga-Team trat erstmals in dieser Saison in vermeintlicher Bestbesetzung an, während die Gäste gleich drei Ersatzspieler aufboten. Doch die Siegener präsentierten sich offenbar gut vorbereitet und hoch motiviert.
Insbesondere Gerald Richter hatte die Partien von Holger intensiv studiert und eine Schwachstelle ausgemacht. Er nutzte den seltsam anmutenden Aufbau gnadenlos aus und stand nach nur 21 Zügen bei „vollem Brett“ bereits derart überlegen, dass Holger das Handtuch warf.
Georg verwickelte seinen Gegner in ein taktisches Handgemenge und eroberte in der Brettmitte einen Bauern. Da Reinhard Schischke zudem noch nicht zur Rochade kam, konnte Georg mit der Abwicklung sehr zufrieden sein. Dann setzte Schischke jedoch ungeahnte, riesige Ressourcen frei, drang in die feindliche Stellung ein und zwang Georg so zur Aufgabe.
Peter bekam eine seiner Lieblingsstellungen aufs Brett. Hier kennt er sich gut aus und erzielte auch zumindest eine ausgeglichene, wenn nicht gar überlegene Position. Er behandelte diese jedoch zu zaghaft und verzichtete auf schärfere Attacken. Eine kleine, nicht mal unbedingt bewusst gestellte taktische Falle leitete den Verlust einer Figur und somit auch der ganzen Partie ein.
Nach nicht einmal 3 Stunden lautete der ernüchternde Zwischenstand 0:3.
Achim hatte unterdessen den Gegner fest im Griff und ihm eine „Qualität“ abgeluchst. Die Stellung war außerdem besser, so dass es eigentlich nur noch eine Frage der Technik sein sollte, den Gewinn einzustreichen. Doch irgendetwas ist dann mächtig schief gelaufen. Achim geriet – nach einigen wirklich starken Zügen des Siegeners – ins Straucheln und musste sich heftigen Angriffen erwehren. Am Ende fehlte seinem Gegner Torsten Lindner die letzte Konsequenz, um den „Sack“ zuzumachen, so dass Achim noch froh sein musste, einen halben Zähler erzielt zu haben.
Einen weiteren Glanzpunkt setzte abermals Michael. In seiner dritten Partie erzielte er seinen dritten Punkt. Michael fand ein ums andere Mal die druckvollste Fortsetzung und ließ seine Figuren den optimalen Wirkungsgrad erreichen. So erlangte er zunächst den Vorteil des Läuferpaares, dann gewann er einen Bauern und nach sorgfältiger Verteidigung eines versuchten Gegenangriffs noch mehr Material, welches er zum Sieg verwendete.
Uwe wich in einer wohlbekannten Eröffnung („schon tausend Mal so gespielt“) aus unerfindlichen Gründen von der Standardvariante ab und fand sich bei reduziertem Material in einem sehr zähen Bild wieder, in welchem für beide Parteien bei korrektem Spiel keine Gewinnchancen bestanden. Wohlgemerkt: bei korrektem Spiel! Der erfahrene Manfred Ronczkowski hingegen übersah eine Finesse und konnte den Vormarsch eines lileyschen Bauern nicht unterbinden.
An Brett 3 saß – stoisch wie immer – Bertram. Die Partie war von strategischen Aspekten geprägt, die Bauernketten ineinander verschachtelt, ein Vorankommen schien ausgeschlossen. Sebastian Domke sprengte jedoch die Phalanx und platzierte Dame und Springer in des Gegners Lager. So eingeengt befand sind Bertram nun in misslicher Lage, seine Figuren fanden keine „schönen“ Felder mehr. Schließlich erlaubte die ungünstige Konstellation eine Kombination, in der Bertram einen Springer einbüßte. Mit dem „nackten“ König mussten alle Versuche, noch ein Remis zu retten, scheitern.
Es stand nun 2,5:4,5 und alle Hoffnung, mit einem blauen Auge davon kommen können, waren dahin.
Tom erarbeitete sich nach langem Kampf ein Turmendspiel mit zwei Mehrbauern. In der fast studienhaften Stellung gelang es ihm aber nicht, die „Brücke“ zu bauen. Hier muss man von einem geschenkten Remis reden, denn zuvor war Tom eindeutig auf der Siegerstrasse.
Die Niederlage wirft uns arg zurück, wir befinden uns auf dem drittletzten Tabellenplatz, der unter widrigen Umständen sogar den Abstieg bedeutet. Eine deutliche Leistungssteigerung ist vonnöten, um diesen abzuwenden!