Königsspringer on Tour beim 3. Turm-Open:
Rolf Weber berichtet aus Euskirchen
Unter den 58 Teilnehmern der diesjährigen dritten Auflage des Euskirchener Turm-Opens fand sich auch Rolf Weber. Es sei hier angemerkt, dass es sich um unseren Kassenwart und Mannschaftsführer der Ersten, Geburtsjahr 1967 handelt. Diesen ausdrücklichen Hinweis samt FIDE-ID und DWZ sandte ich wegen bereits zweimaliger falscher Registrierung bei anderen Turnieren per Mail an den Turnierleiter. Dennoch wurde ich in der ersten Runde zu hoch gelost, nämlich an Brett 15 statt 26, wie es nach meiner Leistungsstärke gerecht gewesen wäre. Für Reklamationen war es zu spät, die Partien liefen bereits.
So sah ich mich dem 12-jährigen Jannis Bolz (1471) gegenüber und war froh, dass er anfangs viel zu schnell und somit unüberlegt zog. Erst nach dem unnötigen Verlust eines Bauers nahm er sich die notwendige Zeit und verteidigte noch sehr lange und trickreich eine letztlich verlorene Stellung. Glücklicherweise war meine Position schon relativ einfach, als ich durch einen Wespenstich doch ziemlich aus der Konzentration gerissen wurde. Dieser blieb dank permanenter Kühlung folgenlos, offenbar reagiere ich nicht allergisch. Jannis steigerte sich im Laufe des Turniers übrigens noch und heimste den Ratingpreis der Gruppe unter 1600 ein.
Runde 2 verlief erwartungsgemäß: Ich zog gegen Stefan Bien (2043) den Kürzeren.
In der dritten Partie hatte ich es erneut mit einem jungen Talent zu tun. Sara Baltic ist mit ihren 12 Jahren ebenfalls schon sehr stark (1512) und verfügt über ein enorm tiefes Spielverständnis. Ich musste schon die Qualität opfern, hatte dann gegen den unrochierten König jedoch genügend Kompensation und setzte mich letztlich durch.
Ich pendelte im Schweizer System wieder nach oben und nahm an Tisch 10 Platz. Mir gegenüber der 72-jährige Wolfgang Weiler, also 60 Lenze mehr als Jannis und Sara. Viel krasser können die Unterschiede nicht sein! Im Gegensatz zu den Vorgenannten weist Wolfgang aber eine wesentlich höhere Zahl auf (2041). Sein noch immer ausgeprägter Ehrgeiz, gepaart mit „jugendlichem“ Leichtsinn, überwog seine Routine. Er lehnte zwei Mal ein Remisangebot ab, überzog eine absolut ausgeglichene Stellung und verlor das Turmendspiel.
Die Schlussrunde am selben Tag bescherte mir wiederum einen nominell überlegenen Gegner. An Tisch 7 wartete James David Whitmire (2041) auf mich, ebenso die Chance auf etwas Größeres. Die Partie geriet jedoch zur Farce, streng genommen war nach nur fünf Zügen meine Eröffnung missraten, nach neun Zügen die Stellung zerstört und nach 18 Figurenbewegungen gab ich endlich auf.
Es war ein kurzes Turnier mit lediglich fünf Runden. Zu meiner großen Überraschung zeichneten sich an den für meine Buchholz-Wertung relevanten Partien günstige Ergebnisse ab. Alle meine ehemaligen Gegner punkteten, während einige meiner ärgsten Konkurrenten Niederlagen einstecken mussten. Meine 3 Punkte genügten, um als Zweitbester meiner Leistungsgruppe (DWZ unter 1900) eingeladen zu werden, mich samt Urkunde und Umschlag auf dem Siegerfoto zu präsentieren.
Weitere Berichte auf der Homepage: http://www.turm-euskirchen.de.