Bezirksliga 2017/18 Rde. 5
Niederlage in Überzahl gegen Hohenlimburg

Trotz des Vorteils, einen Mann mehr an Bord zu haben (Martin Schlegel gewann kampflos an Brett 7), unterlag die Königsspringer-Zweitvertretung dem – überraschenden – Tabellenführer Turm Hohenlimburg mit 3,0:5,0.

Damit stecken die Königsspringer weiterhin tief im Abstiegskampf, während die Hohenlimburger weiterhin den Aufstieg in die Verbandsklasse im Blick behalten können, und dies umso mehr, da ihr aktuell schärfster Konkurrent, der Tabellenzweite SV Hemer 2, noch gegen die erstaunlicherweise ebenfalls in den Abstiegskampf verwickelten Schachfreunde aus Herdecke – vor der Saison als Aufstiegsfavorit gehandelt – anzutreten hat.

Die Führung im Mannschaftskampf durch den kampflosen Sieg von Martin hatte gerade einmal 90 Minuten Bestand: Ralf Mellis verlor an Brett 4 durch Figuren- und Partieeinsteller gegen Peter Zocher (Hoh), und Georg Gasch musste – in seiner ersten Partie für die Mannschaft – erkennen, dass ein Bauer weniger im Turmendspiel manchmal schlicht verloren ist (an Brett 8 gegen Alexej Kinjow (Hoh)). Als wenig später auch Ariane Kamrath an Brett 3 gegen Horst Gebhardt (Hoh) den König umlegen musste, hatte Letzterer sich nicht nur für die knackige Niederlage aus der Vorsaison revanchiert, sondern den Zählerstand auf 3,0:1,0 für das Heimteam geschraubt.

Die nachfolgenden Remisen von Michael Kanders gegen Peter Herröder (Hoh, Brett 5) und Peter Knobloch gegen Ulrich Eisenburger (Hoh, Brett 6) verbesserten die Perspektiven der Königsspringer natürlich kaum – der Druck lag jetzt auf den beiden Spitzenbrettern. Hier sah es auch gar nicht so übel aus: Tim Urlacher griff Gregor Kotainy (Hoh, Brett 1) heftig an und Bernd Nolte hatte bereits deutlichen Vorteil gegen Kai Alberts (Hoh) an Brett 2. Kotainy verteidigte sich allerdings sehr umsichtig und als Tim vor lauter Angriffswirbel eine Figur abhanden kam, ging die Partie allen weiteren Angriffsbemühungen zum Trotz verloren. Für den Schlusspunkt sorgte dann Bernd, der seine Partie sauber zum Gewinn führte. Endstand also 3,0:5,0 gegen die Königsspringer – es bleiben zwei weitere Endspiele.

Dem Remisschluss an Brett 5 zwischen Michael Kanders und Peter Herröder (nach der Springerschaukel 34. Sg3 T5f6 35. Sh5 Tf5 36. Sg3) folgte zwischen den Spielern noch eine kurze Diskussion, ob Schwarz nicht, den Dameneinstieg auf g6 ignorierend und auf seinen guten Verteidigungsläufer sowie seinen starken Freibauern auf d4 vertrauend, „einfach“ mit 36. … Txf4 fortsetzen könnte. Die Kontrahenten kamen zu dem Schluss, dass auch hierbei vermutlich ein Remis herauskäme – eine, wie sich nachträglich herausstellte, krasse Fehleinschätzung: Nach 36. … Txf4 37. Dxg6+ Kg8 38. Tgxf4 Txf4 39. Txf4 Dxf4 40. Dxg7+ !! Kxg7 41. Sh5+ verliert Schwarz.