Verbandsliga 2017/18 Rde. 6
Jetzt wird’s eng: Nach der Niederlage gegen Velmede/Bestwig
stecken wir im Abstiegskampf
Es war ein schöner Tag – was das Wetter angelangt. Es hätte auch immer noch ein schöner Tag bleiben können, nachdem wir nach rund 2½ Stunden mit 2,5:0,5 Punkten führten. Das Blatt wendete sich jedoch, einige Partien kippten regelrecht, es kamen nur noch zwei Unentschieden hinzu, so dass der Zähler bei 3,5 Punkten abrupt stoppte.
Zunächst war es Uwe, der nach einer Stunde Spielzeit und kurzer Rücksprache mit dem Käpt’n das Remisgebot seines Gegners annahm. Dann sorgte kurz darauf der statt des verhinderten Peter eingesetzte Bernd mit einem recht leicht heraus gespielten und unangefochtenen Sieg für die schnelle Führung. Michael Bornemann hatte zu diesem Zeitpunkt auch schon eine gute Stellung und konnte es sich erlauben, gut gelaunt und mit einem Anflug von Lächeln den Verlauf der übrigen Partien zu verfolgen. Es dauerte nicht lange, bis sein Gegner, dessen König vollkommen entblößt war, der Verfolgungsjagd überdrüssig wurde und aufgab. Um 16:15 Uhr erreichten wir den eingangs erwähnten Zwischenstand.
Rolf konnte die Eröffnung mit einem leichten Plus abschließen und machte sich auf, den „Isolani“ zu belagern und suchte nach Möglichkeiten, diesen auch zu erobern. Dabei ging dann aber etwas schief. Er verdoppelte die Schwerfiguren auf der falschen Linie. Sein Gegenüber bekam Gegenspiel und der Käpt’n musste letzten Endes gar noch eine Mattdrohung abwehren. Es reichte für den – trotz der fast frühlingshaften Temperaturen in Mütze und Handschuhen frierenden, weil stark erkälteten Gegner – dann doch nur zur dreimaligen Stellungswiederholung, also der Punkteteilung.
Auch Holger hatte gegen den „DWZ-Riesen“ Bernd Rittmeier (mit 2237 der zweitstärkste gemeldete Spieler der Liga!) einen vereinzelten Bauern aufs Korn genommen.und es sah lange Zeit so aus, als könne er diesen auch gewinnen und die Partie für sich entscheiden. Der Bauer verschwand dann auch vom Brett, aber im Gegenzug musste Holger einen anderen hergeben. Es gab noch einige knifflige Situationen und den drohenden Ablauf der Bedenkzeit zu überstehen. Aber am Ende löste sich alles in einem absolut remislichen Endspiel auf. Für Holger bedeutet dieser halbe Punkt dennoch einen schönen Erfolg.
Georg blieb äußerlich gelassen, doch dem Käpt’n wurde beim Blick auf die Uhr Angst und Bange. Nach 90 Minuten Spielzeit hatte André Becker einen Zeitvorsprung von einer ganzen Stunde! Georg stellte seinen Gegner dann zwar vor einige Rechenaufgaben und holte so die Zeit wieder auf, doch André löste diese sehr gut. Nachdem beide die Zeitkontrolle im 40. Zug überstanden hatten und nun in Ruhe die Lage beurteilen konnten, musste Georg feststellen, dass er Material einbüßen würde und seine Position unhaltbar geworden ist.
Tom hatte den Vortag in Hamburg bei seinem Freund und ehemaligen Bundesliga-Kollegen Hans Hermesmann verbracht. Es wurde geblitzt, Tom hatte also eine gute Trainingeinheit absolviert. Es nützte ihm letztlich leider nicht, in einer komplizierten und mit vielen taktischen Elementen versehenen Partie sah sich sein König zu vielen Drohungen ausgesetzt.
Ebenfalls sehr spannend verlief die Partie zwischen Ralf und Gerhard Schubert. Gerhard bot ein undurchsichtiges Bauernopfer dar. Ralf nahm dies nach langem Überlegen an und hatte in der Folge auch weitere Drohungen. Die Sache hatte allerdings einen Haken: Ralf agierte etwas zu unvorsichtig, seine Dame hatte keine guten Felder, wurde gejagt und fiel schließlich im zu stark gewordenen Gegenangriff. Nach ein paar weiteren starken Zügen von Gerhard musste sich Ralf geschlagen geben.
Wir stehen mit 4:8 Punkten derzeit noch „über dem Strich“ und würden die Klasse halten, wenn die Saison jetzt beendet wäre. Doch aufgrund der Konstellation in den höheren Ligen (NRW-Klasse 1 und 2) müssen wir fürchten, dass Platz 8 eben nicht mehr reicht, um in der Liga zu bleiben. Erschwerend kommt hinzu, dass wir in der nächsten Runde beim ungeschlagenen Spitzenreiter antreten müssen. Viel Hoffnung kann man da wohl nicht haben. Danach empfangen wir mit den Hellertaler Schachfreunden einen weiteren Abstiegskandidaten (bislang erst drei Zähler auf dem Konto). Doch wie das so mit vermeintlichen Pflichtsiegen: Es sind oft die schwersten Begegnungen.