Verbandsliga 2019/20, Rde. 1:
Wieder zurück in der Liga: Auftaktniederlage in Hemer (3:5)
Nach einjähriger Abstinenz sind wir in die höchste Liga des Schachverbandes Südwestfalen zurückgekehrt. Es war klar, dass es schwer werden wird, unabhängig von der nicht vorhersehbaren Aufstellung der Gastgeber. Die (vorwiegend aus Rumänien stammenden) Damen des SV Hemer bestritten nämlich am selben Tag ihren Kampf in der 2. Frauen-Bundesliga in Mülheim. Der begann um 9:00 Uhr (für viele „mitten in der Nacht“). Wenn also sowohl schnelle als auch ehrgeizige Damen darunter sein sollten, könnten sie um 14:00 Uhr erneut bereit stehen, eine zweite Partie zu bestreiten.
So kam es denn auch: Ausgerechnet die stärkste unter ihnen, Elena Luminita Cosma, DWZ 2323, reiste nach ihrem Remis (gegen Heike Vogel, 2143) tatsächlich an, um uns, namentlich Holger, an Brett 1 ein wenig einzuschüchtern.
Zunächst stand Holger auch ein wenig beengt und musste schon eine Reihe sehr guter Züge finden, um sich zu befreien und dann sogar einigen Vorteil zu erlangen. Es entstand eine knifflige Stellung mit beiderseitigen, teils sehr versteckten Drohungen. Beide verbrauchten bis zur Zeitkontrolle im 40. Zug fast ihre gesamte Bedenkzeit. Nach dieser überstandenen kritischen Phase scheuten beide Akteure weitere Risiken und einigten sich auf Remis. Für Holger eine sehr starke Leistung!
Es war der Schlusspunkt eines Mannschaftskampfes, den Hemer verdienterweise für sich entscheiden konnte. Im Team der Sauerländer finden sich die eingangs erwähnten rumänischen Damen (heute nur Cosma am Brett) ebenso wieder wie hoch talentierte Jugendliche, deren Leistungspotential zum Teil noch gar nicht absehbar ist (Runte, Leonard, Trinh). Abgerundet wird die Mannschaft durch erfahrene Spieler (Jagodzinsky, Störing, Klüting). Für alle Gegner ist diese Mannschaft schwer auszurechnen; sowohl die Aufstellung als auch die „wahre“ Spielstärke gerade der Jugendlichen sind für mancherlei Überraschung gut.
Wir hatten dem nicht allzu viel entgegen zu setzen. Georg, Michael und Tom zogen jeweils den Kürzeren, Uwe, Peter, Ralf sowie wie oben ausgeführt Holger remisierten. Den einzigen vollen Punkt erzielte Rolf. Er setzte sich gegen Fabian Dat Trinh durch. Nominell sind beide derzeit gleichauf (1869 bzw. 1870), wobei Fabian zu Beginn des Jahres 2019 noch mit einer DWZ von 1737 ausgestattet war, seine Leistungskurve also sehr steil nach oben weist. Fabian versuchte, aus der Stellung mehr herauszuholen, als drin war. Rolf blieb geduldig und setzte seine lange vorbereitete Drohung (Vorstoß eines Zentralbauern) zum richtigen Zeitpunkt durch. Ein Trost für in die Jahre gekommenen Leute: „Die Jungen können schneller rennen, doch die Alten kennen die Abkürzungen“!
Bereits in zwei Wochen steht die zweite Runde auf dem Spielplan. Wir haben zwar Heimrecht, doch wegen der Belegung des Bürgerhauses Wetter verlegen wir den Spielort. Der SV Kierspe stellt uns netterweise seine Räume zur Verfügung. Auch das wird ein schweres Spiel; Kierspe gewann in der Auftaktrunde hoch mit 6,5:1,5 gegen Marsberg. Es ist also Vorsicht geboten.